STAATLICH ANERKANNTE LEHRANSTALT FÜR PHARMAZEUTISCH-TECHNISCHE ASSISTENTEN IN ESSEN

UNTERRICHTSFÄCHER

Achtung: Hier steht noch Information gemäß der „alten“ Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Seit 1.. Januar 2023 gilt ein dem PTA-Reformgesetz angepasster Lehrplan, der demnächst auch hier veröffentlicht wird!

Um pharmazeutische Arbeiten in der Apotheke ausführen zu können, bedarf es umfassender Kenntnisse. Während der zweijährigen Schulzeit werden diese vermittelt. Die angehenden PTA erhalten Unterricht in theoretischen und praktischen Fächern – gemäß Ausbildungs- und Prüfungsordnung für PTA insgesamt 2600 Stunden!

Theorie

Wie entsteht eine Allergie? Welche Arzneimittel werden gegen Husten eingesetzt? Wie wirken diese Arzneimittel und was ist bei ihrer Einnahme zu bedenken?

Die PTA ist neben dem Apotheker die wichtigste Ansprechpartnerin in allen Arzneimittelfragen. Um Kunden kompetent beraten zu können, benötigen PTA umfassendes Wissen über Krankheiten und deren Behandlung.

Was immer die PTA zu Arzneimitteln, deren Einsatzmöglichkeiten, Wirkungen, Neben- und Wechselwirkungen wissen muss: Die Arzneimittelkunde vermittelt es.

Warum löst sich eine Substanz in Wasser und eine andere nicht? Was passiert bei der Destillation von Alkohol? Wieso riecht Pfefferminz so frisch?

Chemisches Grundwissen ist für das Verständnis fast aller pharmazeutischen Teilgebiete unerlässlich. Hierfür werden die Grundlagen in allgemeiner, also organischer und anorganischer, Chemie gelegt. Besondere Beachtung finden pharmazeutisch relevante Substanzen wie Inhaltsstoffe, Wirk- und Hilfsstoffe von Drogen, Arznei-, Körperpflege- und Nahrungsmitteln.

Was ist in einer Creme enthalten? Wie wird ein Arzneistoff am besten verarbeitet? Wie muss eine Salbe gekennzeichnet werden?

In der Galenik wird die Theorie der Herstellung von Arzneimitteln, besonders von Rezepturen im Apothekenlabor und unterschiedlichen Herstellungstechniken, die Stoffkunde zu Inhaltsstoffen sowie die ordnungsgemäße Verpackung und Kennzeichnung der fertigen Rezepturen vermittelt.

Ob als Tee, Tinktur oder Tropfen – Arzneipflanzen sind aus der Apotheke nicht weg zu denken.

Die Botanik beschäftigt sich mit Pflanzen im Allgemeinen. Um zu sehen, wie eine Pflanze aufgebaut ist, werden in diesem Fach dünne Schnitte von Pflanzenstängeln angefertigt und unter dem Mikroskop betrachtet. Theoretische Inhalte werden so praktisch vermittelt.

Das Wissen der Botanik legt die Grundlage für die Drogenkunde.

Hier dreht sich alles um die Erkennungsmerkmale, Inhaltsstoffe, Wirkungen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Arzneipflanzen.

Ob zum Reinigen einer Toilette oder zum Ablaugen eines alten Schrankes – nicht nur in der Apotheke werden Gefahrstoffe verwendet.

Wie man mit ihnen umgeht und was bei ihrer Abgabe zu bedenken ist, damit beschäftigt sich dieses Fach.

Weitere Themen sind: Maßnahmen bei Vergiftungen, Pflanzenschutzmittel und Umweltschutz.

Blutdruck- oder auch Blutzuckermessungen gehören zu den vielfältigen Serviceleistungen in der Apotheke. In der Medizinproduktekunde wird nicht nur das Hintergrundwissen vermittelt, sondern auch die praktische Umsetzung geübt.

Pütter-Verband, Kompressionsstrumpf oder Schnabeltasse – unter Medizinprodukten, Krankenpflegeartikeln und Verbandsstoffen kann man sich oft nur schwer etwas vorstellen. In diesem Fach lernen Sie diese Produkte kennen, können sie anfassen und erfahren, wie diese Produkte angewendet werden.

Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Faktor, um Krankheiten zu vermeiden oder bestehende Krankheiten zu verbessern. Doch was heißt gesunde Ernährung überhaupt?

Die Ernährungskunde betrachtet die Inhaltsstoffe unserer Nahrung genauer und vermittelt Wissen zur richtigen Ernährung in jedem Alter oder in besonderen Lebenssituationen, wie z. B. während der Schwangerschaft. Auch Diäten zur Gewichtsreduktion oder bei bestimmten Krankheiten, wie bespielsweise der Gicht, werden in diesem Fach besprochen.

Wie ist die Haut aufgebaut? Welche Creme ist für welche Haut geeignet?

Die Beratung zu Körperpflegemitteln und Kosmetika gehört zum Alltag einer PTA. Hier werden die nötigen Kenntnisse über den Aufbau der Haut, Unterschiede zwischen gesunder und kranker Haut, sowie Hygiene, Körperpflege und Infektionsabwehr, Pflegemittel und Kosmetika vermittelt.

Im Laboralltag werden Arzneimittel und Grundstoffe mit Hilfe unterschiedlicher Messgeräte untersucht. Man arbeitet mit dem Mikroskop, trennt ein Gemisch mit Hilfe einer DC (Dünnschichtchromatographie) auf, misst den Schmelzpunkt einer Substanz und vieles mehr.

Grundlagen und Messtechniken für die Bestimmung physikalischer Qualitäts-merkmale von Rohstoffen, Hilfsstoffen, Arzneistoffen und Arzneimitteln werden in der Gerätekunde unterrichtet. Praktische Übungen verdeutlichen das Erlernte.

„Dosis facit venenum.“ – Allein die Dosis macht das Gift! (Paracelsus)

Im Apothekenalltag ist die sichere Anwendung unterschiedlicher Rechenarten essentiell. So muss bei der Beratung beispielsweise die richtige Dosierung eines Antibiotikums, die über Wirksamkeit und Verträglichkeit entscheidet, angegeben werden. In der Rezeptur müssen Maßangaben sicher umgerechnet werden können, z. B. Gramm in Milligramm oder Prozent in Gramm.

Hierfür werden mathematische Grundlagen vertieft und neue gelegt:

Wiederholung der Grundrechenarten, Dreisatzrechnung, Prozentrechnung, Berechnung von Rezepturen, stöchiometrisches Rechnen in der chemischen Analyse.

Gesetze regeln die Aufgaben der in der Apotheke tätigen Berufsgruppen (Apotheker, PTA, PKA), den Apothekenbetrieb (Apothekengesetz, Apothekenbetriebsordnung), den Verkehr mit Arznei- und Betäubungsmitteln und vieles mehr.

Was es alles zu bedenken gilt, um gesetzeskonform zu arbeiten, lernen Sie in der Pharmazeutischen Gesetzes- und Berufskunde.

Zu den weiteren Fächern gehört neben den allgemeinbildenden Fächern Deutsch und Englisch die pharmazeutische Terminologie. Hier werden Grundkenntnisse in Latein vermittelt, die für das Verstehen der medizinischen Fachsprache und der Beschriftung von Gefäßen unerlässlich sind.

In Wirtschafts- und Sozialkunde wird die Apotheke als Wirtschaftsunternehmen näher betrachtet.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, das wusste schon Paul Watzlawick.

Kommunikation bestimmt nicht nur unser Privatleben, sondern auch unseren Arbeitsalltag. Wer die Grundlagen der Kommunikation beherrscht, kann erfolgreicher Gespräche führen und Patienten besser beraten.

Im Kommunikationsunterricht werden die Grundlagen nicht nur besprochen – vor allem werden sie in praktischen Übungen und Rollenspielen angewendet und geübt. So vorbereitet meistern Sie auch Gespräche mit schwierigen Kunden.

Praxis

Wie kann die einwandfreie Qualität von Arzneimitteln und Grundstoffen gewährleistet werden?

Die Arzneibücher geben genaue Vorgaben zur richtigen Identitäts-, Reinheits- und Gehaltsbestimmung von Grund-, Hilfs- und Wirkstoffen. Hier werden diese Vorschriften in die Praxis umgesetzt. Dazu gehört zum einen die Einschätzung der Gefahren, die von den verwendeten Chemikalien ausgehen. Zum anderen zählt dazu auch der entsprechende Umgang mit den Chemikalien und exaktes und sauberes Arbeiten. Dies sind die Grundlagen für eine erfolgreiche Untersuchung.

Welche Arzneipflanzen sind in einer Teemischung enthalten? Und wie können deren Identität, Qualität und Reinheit sichergestellt werden?

Detektivisches Gespür und viel Erfahrung ist bei der Untersuchung von Tee- und Pulvermischungen nötig, um die enthaltenen Arzneipflanzen zu bestimmen und Verunreinigungen zu erkennen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, üben Sie hier nicht nur mit Lupe und Mikroskop.

Ob Rezeptur oder Defektur: Das in der Galenik vermittelte theoretische Wissen wird im Labor mit Leben gefüllt.
Sie erlernen die Herstellung der wichtigsten Arzneiformen in der Apotheke:

Salben, Cremes, Lotionen, Pulver, Granulate, Tabletten, Kapseln, Zäpfchen, Pflanzenauszüge, Lösungen, Tropfen, Säfte und sterile Arzneimittel.

Wie Rezepturen korrekt beschriftet und berechnet werden, ist genauso Gegenstand dieses Faches, wie die Beratung zu den verschiedenen Arzneiformen oder die Bedienung gängiger Apothekensoftware.

Die Apothekenpraxis behandelt alle wichtigen Themen des Apothekenalltags und verbindet so die einzelnen Unterrichtsfächer miteinander.